Textauszug von der Seite 236:
"Die Rollen waren vertauscht in dieser Nacht. Sie war es, die ungestüm forderte,
als wären nicht vierundzwanzig Stunden, sondern ebensoviele Jahre vergangen
, und ein alter, weiser Gott hätte sie inzwischen alle Künste der Sinne und des Liebens gelehrt.
Sie war es, die ihn zu entdecken wünschte, die ihn entfachte und unendliche Entzückungen zu bewirken wußte.
Er hatte das Fieber nur anzuzünden brauchen. Nun brannte es, flammte bis in den siebten Himmel und riß ihn mit.
Es war nach Mitternacht. Der abnehmende Mond schien durch die weit offene Tür.
Sein blasses Licht beleuchtete ihr Gesicht. Ihre Züge hatten sich entspannt.
Ihr Ebenmaß war zur Vollkommenheit offenbart. Ein kaum wahrzunehmendes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel.
Roy hatte den Kopf auf den Arm gestützt und blickte in dies feenhafte Antlitz.
Ergriffen flüsterte er zu sich selbst:
>Schöneres hast du noch nie gesehen, denn es gibt nichts Schöneres!
Bewahre dies Bild in Dir! Nie wirst Du sie dann enttäuschen.<
Er beugte sich vor und hauchte einen Kuß auf ihren Mund. Sie lächelte tiefer noch.
>Wenn ich dich doch nie zu betrüben brauchte, Geliebte!<